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Heimat-

und Verkehrsverein 

Nachrodt-Wiblingwerde

Projekt Mühlenbacktag

Jeden ersten Samstag im Monat findet von Mai bis Oktober – manchmal auch noch im November – der Mühlenbacktag in der Brenscheider Kornmühle statt. Ein kleiner Landmarkt mit regionalen Produkten (Eier, Würste, Konserven etc.) flankiert das Brotbacken. Die erstmalig 1593 erwähnte, auf einer Waldlichtung gelegene Kornmühle ist in Privatbesitz von Hans-Otto Camphausen. Schon vor sechs Uhr morgens steht der Hobbybäcker mit seinem Team in der urtümlichen Backstube und heizt den alten Steinofen, auch „Backes“ genannt, an. Dieser wurde bereits am Vorabend mit dicken Buchenscheiten angefeuert, damit nicht nur der Backofen, sondern auch die Backstube die ideale Temperatur erreicht. In zwei Backgängen werden über 100 Brotlaibe gebacken.  

Das Bäckerteam – mittlerweile in Händen der nächsten Generation – ist Mitglied des Heimat- und Verkehrsvereins Nachrodt-Wiblingwerde e. V. und verrichtet die Arbeit ehrenamtlich. Der Teig, der vorher in der alten Rührmaschine von 1945 geknetet wurde, wiegt Hans-Otto auf genau 1.130 Gramm mit einer alten Waage ab. „Die 130 Gramm sind Wasser, das beim Backen verdunstet. Jeder Laib wiegt so, nach dem Backen, etwa ein Kilogramm“, erklärt er. Auf das Wiegen folgt das Formen der Brotlaibe. Während des gesamten Knetvorgangs, bis die Brote in den Ofen eingeschossen werden (so nennt man das Einschieben der Brote in den Ofen), muss die Tür der Backstube geschlossen bleiben. Eine gleichbleibend warme Temperatur ist wichtig für die Hefe, da der Brotteig ansonsten zusammenfällt. „Was das Brot so besonders macht, ist die spezielle Körnermischung. Die hat hier sonst kein anderer Bäcker in der Umgebung. Und genau die ist auch das Teuerste am Brot“, erklärt Hans-Otto Camphausen. Der Teig besteht aus 75 Prozent Weizen und 25 Prozent Roggen. Hinzu kommt eine spezielle geheime Körnermischung. „Das lässt das Brot so einzigartig lecker schmecken“. 1984 hat Hans-Otto Camphausen das Rezept vom Vorbesitzer der Mühle bekommen. Ein Jahr lang backten die beiden damals gemeinsam, bis Hans-Otto den Mühlenbacktag übernahm. Bis heute hat er nichts am Rezept verändert.  

Groß ist der Andrang auf die selbstgebackenen Brote. Bereits Wochen vorher werden große Bestellungen telefonisch aufgegeben, da am Backtag meist nicht viel zum Verkauf übrig bleibt. Besucher aus Hagen, Hohenlimburg oder Lüdenscheid reisen extra für die regionalen Spezialitäten an.

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